Практикум по письменному переводу (немецкий язык)
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Тематика:
Немецкий язык
Издательство:
РГЭУ (РИНХ)
Год издания: 2022
Кол-во страниц: 76
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Вид издания:
Учебное пособие
Уровень образования:
ВО - Бакалавриат
ISBN: 978-5-7972-3012-0
Артикул: 860635.01.99
Целью пособия является развитие и совершенствование умений и навыков письменного перевода, расширение лексического словаря студентов по общественно-политической тематике. Оно включает ряд актуальных тем, источником которых послужили газетно-публицистические статьи из журнала «Deutsch perfekt» и аудиоматериалы из приложения к нему. Практические задания побуждают студентов к размышлению и дискуссии.
Предназначено для студентов-бакалавров направления «Лингвистика» профиля «Перевод и переводоведение», слушателей курсов иностранных языков и широкого круга лиц, самостоятельно изучающих немецкий язык.
Тематика:
ББК:
УДК:
ОКСО:
- ВО - Бакалавриат
- 45.03.02: Лингвистика
- ВО - Специалитет
- 45.05.01: Перевод и переводоведение
ГРНТИ:
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МИНИСТЕРСТВО НАУКИ И ВЫСШЕГО ОБРАЗОВАНИЯ РОССИЙСКОЙ ФЕДЕРАЦИИ РОСТОВСКИЙ ГОСУДАРСТВЕННЫЙ ЭКОНОМИЧЕСКИЙ УНИВЕРСИТЕТ (РИНХ) И.В. ДОРОХИНА, Е.Н. ЛЕСНАЯ ПРАКТИКУМ ПО ПИСЬМЕННОМУ ПЕРЕВОДУ (НЕМЕЦКИЙ ЯЗЫК) Учебное пособие Ростов-на-Дону Издательско-полиграфический комплекс РГЭУ (РИНХ) 2022
УДК 811.112.2(075) ББК 81.2Нем Д 69 Авторы: Дорохина Ирина Владимировна, к.п.н., доцент кафедры лингвистики и межкультурной коммуникации; Лесная Елена Николаевна, старший преподаватель кафедры иностранных языков для экономических специальностей. Дорохина, И.В. Д 69 Практикум по письменному переводу (немецкий язык) : учебное пособие / И.В. Дорохина, Е.Н. Лесная. – Ростов-наДону : Издательско-полиграфический комплекс Рост. гос. экон. ун-та (РИНХ), 2022. – 76 с. ISBN 978-5-7972-3012-0 Целью пособия является развитие и совершенствование умений и навыков письменного перевода, расширение лексического словаря студентов по общественно-политической тематике. Оно включает ряд актуальных тем, источником которых послужили газетно-публицистические статьи из журнала «Deutsch perfekt» и аудиоматериалы из приложения к нему. Практические задания побуждают студентов к размышлению и дискуссии. Предназначено для студентов-бакалавров направления «Лингвистика» профиля «Перевод и переводоведение», слушателей курсов иностранных языков и широкого круга лиц, самостоятельно изучающих немецкий язык. УДК 811.112.2(075) ББК 81.2Нем Рецензенты: Чередникова Екатерина Аркадьевна, к.ф.н., доцент кафедры лингвистики и межкультурной коммуникации РГЭУ (РИНХ); Рябова Марина Валентиновна, к.п.н., доцент, профессор кафедры языкознания и иностранных языков Ростовского филиала ФГБОУ ВО «Российский государственный университет правосудия». Утверждено в качестве учебного пособия учебно-методическим советом РГЭУ (РИНХ). ISBN 978-5-7972-3012-0 © Дорохина И.В., Лесная Е.Н., 2022 © Ростовский государственный экономический университет (РИНХ), 2022
INHALT THEMA I. DIE EUROPÄISCHE UNION ............................................. 4 THEMA II. DIE MIGRATIONSPOLITIK IN DEUTSCHLAND ............................................................................... 8 THEMA III. DER SOZIALSTAAT DEUTSCHLAND ...................... 15 THEMA IV. DAS SCHULWESEN IN DEUTSCHLAND ............................................................................. 36 THEMA V. DER UMWELTSCHUTZ ................................................. 40 THEMA VI. DIE GESUNDE LEBENSWEISE .................................. 54 THEMA VII. DAS INTERNET ............................................................ 65 KOMMUNIKATIONSFORMELN ....................................................... 72
THEMA I. DIE EUROPÄISCHE UNION Text 1. War der Euro ein Fehler? Viele Länder der Eurozone haben wirtschaftliche Probleme. Griechenland braucht Geld, der Wert des Euro sinkt. Viele fragen, ob der Euro ein Fehler war. Ja oder nein? Ja Joachim Starbatty ist Ökonomie-Professor im Ruhestand. 1997 klagte er vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Euro. Eine Währungsunion unter Ungleichen ist immer ein hohes Risiko. Denn der Wechselkurs fällt weg – und unterschiedliche Finanz- und Wirtschaftspolitiken können nicht mehr mit einer Auf- oder einer Abwertung reagieren. Die politischen Architekten des Maastricht-Vertrages, der die Konditionen und Fristen für die Europäische Währungsunion festlegt, wussten von diesem Risiko. Sie haben deshalb verlangt, dass nur solche Länder in die Eurozone dürften, die bestimmte Kriterien erfüllten. Aus politischen Gründen sind diese Kriterien aber oft sehr weit interpretiert worden. Außerdem war die Währungsunion nicht gut geplant: Man hat mit der Geld- und Währungsunion angefangen, ohne diese politisch richtig abzusichern. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt kam später – und ihm wurde von Anfang an seine Wirkung genommen. Besonders die führenden Mitgliedsstaaten, Deutschland und Frankreich, haben dafür gesorgt. So kam es, wie es kommen musste: Es geht ein Riss durch die Währungsunion. Es gibt einen Block mit starker Währung im Norden und einen Block mit schwacher Währung im Süden. Die Länder im Süden können aus eigener Kraft ihre Schulden nicht mehr bezahlen und sind international nicht mehr konkurrenzfähig. Die Währungsunion steht nun vor dem Dilemma, die Währungsunion auseinanderbrechen zu lassen oder den Riss durch Transfers zu überdecken. Die ökonomische Lösung – der Austritt der Länder mit schwacher Währung aus der Eurozone – bringt hohe Kosten für alle Länder. Aber es wäre ein Ende. Wenn auch ein Ende mit Schrecken.
Bei der politischen Lösung kommt die Währungsunion auf den falschen Weg einer Haftungs- und Schuldengemeinschaft – das wäre ein Schrecken ohne Ende. Diese Aussichten der Währungsunion erlauben auf die Frage, ob der Euro ein Fehler war, nur eine Antwort: ja. Nein Wolfgang Schäuble ist Bundesfinanzminister. Er ist Mitglied der Christlich Demokratischen Union (CDU). Ich will es gar nicht bestreiten: Der Euro war in den letzten Wochen in großen Schwierigkeiten und diese sind auch noch nicht vorbei. Es wäre aber falsch deswegen zu denken, die Einführung des Euro sei ein Fehler gewesen. Wer das tut, der sieht nicht, wie viel größer unsere Probleme wären, wenn wir den Euro nicht hätten. Dann wären wir von den Konsequenzen der historischen Finanz- und Wirtschaftskrise nämlich viel stärker getroffen worden. Mehr als 40 Prozent des deutschen Außenhandels wickeln wir mit Ländern der Eurozone ab, mit der Europäischen Union insgesamt sogar fast zwei Drittel. Dabei garantiert der Euro stabile Preise und damit Planungssicherheit für deutsche Firmen. Besäßen wir noch die Deutsche Mark, wäre diese in der Krise gegenüber anderen Währungen viel teurer geworden. Also wären in D-Mark zu bezahlende deutsche Produkte im Ausland teurer geworden, was die Wettbewerbungsfähigkeit und den Absatz unserer Exporte sehr stark reduziert hätte. Der Euro sichert also Hunderttausende Arbeitsplätze. Außerdem ist er eine sehr stabile Währung. Im gesamten Zeitraum seit seiner Einführung und auch jetzt haben wir sehr niedrige Inflationsraten, die sogar geringer sind als in der Zeit, in der die DMark gültig war! Der Euro ist aber noch viel mehr als eine Währung. Er ist ein starkes und erfolgreiches Symbol für das europäische Projekt. Die Idee eines gemeinsamen Europas hat dem Kontinent eine nie da gewesene Zeit des Friedens und des Wohlstandes möglich gemacht. Ohne Europa wäre auch die Deutsche Wiedervereinigung nicht möglich gewesen. Diese Idee ist aktueller denn je. Denn die Staaten Europas sind zu klein, um in einer globalen Weltallein Gehör zu finden. Nur gemeinsam ist Europa stark genug, seine Interessen geltend zu
machen. Auch dafür ist der Euro ein Symbol und auch dafür brauchen wir einen stabilen Euro. Texterläuterungen Es geht ein Riss durch die Währungsunion – Die Währungsunion geht kaputt und teilt sich in arme und reiche Länder. die Währungsunion, -en – Gebiet, in dem die gleiche Währung gilt; hier: Eurozone die Währung, -en – Münzen und Scheine, die in einem Staat als Geld verwendet werden klagen vor D. – sich vor Gericht beschweren das Bundesverfassungsgericht – Gericht, das bei einem Streit über die Verfassung entscheidet die Verfassung, -en – schriftliche Form für die politischen und rechtlichen Grundregeln in einem Staat der Wechselkurs, -e – Marktpreis, zu dem eine Währung in eine andere gewechselt wird wegfallen – unnötig werden die Aufwertung von D. – aufwerten = machen, dass eine Währung mehr wert ist die Abwertung von D. – abwerten = machen, dass eine Währung weniger wert ist absichern – sicher machen der Stabilitäts- und Währungspakt – Vereinbarung, die in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion für einen stabilen Euro sorgen und verhindern soll, dass die Mitgliedsstaaten zu viele neue Schulden machen die Währung – hier: Wirtschaftskraft konkurrenzfähig – mit der gleichen politischen und wirtschaftlichen Stärke wie andere Nationen stehen vor D. – hier: sich intensiv beschäftigen müssen mit D. der Transfer, -s – Zahlung größerer Summen ins Ausland überdecken – hier: verstecken der Austritt, -e – austreten aus = hier: erklären, dass man nicht mehr Mitglied sein will
ein Ende mit Schrecken – gemeint ist: (lieber) ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende = Es ist besser, eine schlimme Situation schnell zu beenden, als dauernd große Schwierigkeiten zu haben die Haftungs- und Schuldengemeinschaft – Gemeinschaft, in der die einen für die anderen verantwortlich sind und für die deren Schulden zahlen müssen bestreiten – sagen, dass etwas nicht wahr ist der Außenhandel – Handel mit dem Ausland abwickeln – hier: machen die Deutsche Mark (die D-Mark) – frühere Währung in Deutschland: 1 Mark = 50 Cent die Wettbewerbsfähigkeit – Möglichkeit, im wirtschaftlichen Kampf bestehen zu können der Absatz – hier: Verkauf von Waren die Inflationsrate, -n – Höhe der Inflation in Prozent der Wohlstand – gute finanzielle Situation die deutsche Wiedervereinigung = Union von Ost- und Westdeutschland denn je – als überhaupt einmal Gehör finden – hier: erfolgreich ihre Interessen vertreten können geltend machen – hier: vertreten Aufgaben 1. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Schlagen Sie im Wörterbuch unbekannte Wörter nach. 2.Nehmen Sie Stellung zu Ja-Position oder Nein-Position. 3. Bereiten Sie anhand vom Text ein Gespräch, ein Interview, eine Diskussion oder ein Talk-Show zur Problematik vor. 4.Beachten Sie die Wortwahl entsprechend dem Funktionalstil (privates Gespräch, offizielles Gespräch, wissenschaftliche Diskussion, publizistischer Meinungsaustausch). 5.Äußern Sie dabei Ihre persönliche Meinung zum Problem und führen Sie Argumente an. 6.Inszenieren Sie das Gespräch / das Interview / die Diskussion / das Talk-Show.
THEMA II. DIE MIGRATIONSPOLITIK IN DEUTSCHLAND Text 1. Doppelte Staatsangehörigkeit erlauben? Viele Migranten leben seit langer Zeit – manche ihrer Kinder seit Geburt – in Deutschland, haben aber keinen deutschen Pass. Wenn sie doch einen wollen, müssen viele von ihnen die alte Staatsangehörigkeit abgeben. Muss das wirklich sein? Ja oder nein? Ja Aydan Özoguz ist Mitglied des Deutschen Bundestags und stellvertretende Vorsitzende der SPD Schon heute wird in mehr als der Hälfte der Einbürgerungen in Deutschland die doppelte Staatsangehörigkeit akzeptiert. Das alte Dogma der Vermeidung von Mehrstaatigkeit ist durch die vielen bestehenden Ausnahmen in der Realität schon aufgeweicht. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration hält die symbolträchtige und nicht einfache Entscheidung zwischen alter und neuer Staatsangehörigkeit 57 Prozent der Migrantinnen und Migranten davon ab, sich einbürgern zu lassen. Dabei geht es den meisten wohl weniger um Romantik, sondern meistens um praktische Dinge wie Erbschaften, Familie oder die Möglichkeit, die Eltern noch in deren Heimat beerdigen lassen zu können. 19 Staaten der Europäischen Union (EU) akzeptieren doppelte Staatsangehörigkeiten schon lange generell. Bei ihnen ist das Normalität, ohne dass es in dieser Frage große Probleme oder gar rechtsfreie Räume gäbe. Bei uns gibt es im Gegenteil die Optionspflicht: Wer als Kind ausländischer Eltern nach dem Jahr 2000 in Deutschland geboren wurde, ist – unter bestimmten Voraussetzungen – Deutscher. Daneben können diese Kinder die Staatsangehörigkeit der Eltern behalten. Bis sie 23 werden, müssen sie sich aber für eine der Staatsangehörigkeiten entscheiden. Damit stellt der Staat die in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Jugendlichen vor eine unnötige Wahl zwischen zwei