Толкование сновидений
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Тематика:
Немецкий язык
Издательство:
КАРО
Автор:
Фрейд Зигмунд
Год издания: 2021
Кол-во страниц: 736
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Вид издания:
Монография
Уровень образования:
ВО - Магистратура
ISBN: 978-5-9925-1526-8
Артикул: 777057.01.99
Зигмунд Фрейд — знаменитый ученый, психиатр и психоаналитик, которого по праву считают основателем психоанализа. Он оказал огромное влияние на развитие психологии, медицины, социологии и даже искусства двадцатого века. «Толкование сновидений» — первая в своей области полноценная монография по психоанализу, в основе которой лежит понятие сновидения как кода к познанию своих скрытых, подавленных желаний. Данная работа выдержала множество переизданий и не единожды дополнялась автором.
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Sigmund FREUD DIE TRAUMDEUTUNG KLASSISCHE LITERATUR КАР О Санкт-Петербург
УДК 159.964.2 ББК 81.2 Нем-923 + 88.3 Ф86 Фрейд, Зигмунд. Ф86 Толкование сновидений : книга для чтения на немецком языке / З. Фрейд. — Санкт-Петербург : КАРО, 2021. — 736 с. — (Klassische Literatur). ISBN 978-5-9925-1526-8. Зигмунд Фрейд — знаменитый ученый, психиатр и психоаналитик, которого по праву считают основателем психоанализа. Он оказал огромное влияние на развитие психологии, медицины, социологии и даже искусства двадцатого века. «Толкование сновидений» — первая в своей области полноценная монография по психоанализу, в основе которой лежит понятие сновидения как кода к познанию своих скрытых, подавленных желаний. Данная работа выдержала множество переизданий и не единожды дополнялась автором. В книге представлен неадаптированный текст на языке оригинала. УДК 159.964.2 ББК 81.2 Нем-923 + 88.3 ISBN 978-5-9925-1526-8 © КАРО, 2021 Все права защищены
Vorbemerkung Indem ich hier die Darstellung der Traumdeutung versuche, glaube ich den Umkreis neuropathologischer Interessen nicht uberschritten zu haben. Denn der Traum erweist sich bei der psychologischen Prufung als das erste Glied in der Reihe ab-normer psychischer Gebilde, von deren weiteren Gliedern die hysterische Phobie, die Zwangs- und die Wahnvorstellung den Arzt aus praktischen Grunden beschaftigen mussen. Auf eine ahnliche praktische Bedeutung kann der Traum — wie sich zei-gen wird — Anspruch nicht erheben; um so groEer ist aber sein theoretischer Wert als Paradigma, und wer sich die Entstehung der Traumbilder nicht zu erklaren weiE, wird sich auch um das Verstandnis der Phobien, Zwangs- und Wahnideen, eventuell um deren therapeutische Beeinflussung, vergeblich bemuhen. Derselbe Zusammenhang aber, dem unser Thema seine Wichtigkeit verdankt, ist auch fur die Mangel der vorliegenden Arbeit verantwortlich zu machen. Die Bruchflachen, welche man in dieser Darstellung so reichlich finden wird, entsprechen eben-sovielen Kontaktstellen, an denen das Problem der Traumbildung in umfassendere Probleme der Psychopathologie eingreift, die hier nicht behandelt werden konnten, und denen, wenn Zeit und Kraft ausreichen und weiteres Material sich einstellt, spatere Be-arbeitungen gewidmet werden sollen. Eigentumlichkeiten des Materials, an dem ich die Traumdeu-tung erlautere, haben mir auch diese Veroffentlichung schwer gemacht. Es wird sich aus der Arbeit selbst ergeben, warum alle in der Literatur erzahlten oder von Unbekannten zu sammelnden 3
Traume fur meine Zwecke unbrauchbar sein muteten; ich hatte nur die Wahl zwischen den eigenen Traumen und denen meiner in psychoanalytischer Behandlung stehenden Patienten. Die Ver-wendung des letzteren Materials wurde mir durch den Umstand verwehrt, date hier die Traumvorgange einer unerwunschten Komplikation durch die Einmengung neurotischer Charaktere unterlagen. Mit der Mitteilung meiner eigenen Traume aber er-wies sich als untrennbar verbunden, date ich von den Intimitaten meines psychischen Lebens fremden Einblicken mehr eroffnete als mir lieb sein konnte und als sonst einem Autor, der nicht Poet, sondern Naturforscher ist, zur Aufgabe fallt. Das war peinlich, aber unvermeidlich; ich habe mich also darein gefugt, um nicht auf die Beweisfuhrung fur meine psychologischen Ergebnisse uberhaupt verzichten zu mussen. Naturlich habe ich doch der Versuchung nicht widerstehen konnen, durch Auslassungen und Ersetzungen manchen Indiskretionen die Spitze abzubrechen; so oft dies geschah, gereichte es dem Werte der von mir ver-wendeten Beispiele zum entschiedensten Nachteile. Ich kann nur die Erwartung aussprechen, date die Leser dieser Arbeit sich in meine schwierige Lage versetzen werden, um Nachsicht mit mir zu uben, und ferner date alle Personen, die sich in den mit-geteilten Traumen irgendwie betroffen finden, wenigstens dem Traumleben Gedankenfreiheit nicht werden versagen wollen. Vorwort zur zweiten Auflage Date von diesem schwer lesbaren Buche noch vor Vollendung des ersten Jahrzehntes eine zweite Auflage notwendig geworden ist, verdanke ich nicht dem Interesse der Fachkreise, an die ich mich in den vorstehenden Satzen gewendet hatte. Meine Kollegen von der Psychiatrie scheinen sich keine Muhe gegeben zu haben, uber das anfangliche Befremden hinauszukommen, welches mei 4
ne neuartige Auffassung des Traumes erwecken konnte, und die Philosophen von Beruf, die nun einmal gewohnt sind, die Prob-leme des Traumlebens als Anhang zu den BewuEtseinszustan-den mit einigen — meist den namlichen — Satzen abzuhandeln, haben offenbar nicht bemerkt, daE man gerade an diesem Ende allerlei hervorziehen konne, was zu einer grundlichen Umgestal-tung unserer psychologischen Lehren fuhren muE. Das Verhal-ten der wissenschaftlichen Buchkritik konnte nur zur Erwartung berechtigen, daE Totgeschwiegenwerden das Schicksal dieses meines Werkes sein musse; auch die kleine Schar von wackeren Anhangern, die meiner Fuhrung in der arztlichen Handhabung der Psychoanalyse folgen und nach meinem Beispiel Traume deu-ten, um diese Deutungen in der Behandlung von Neurotikern zu verwerten, hatte die erste Auflage des Buches nicht erschopft. So fuhle ich mich denn jenem weiteren Kreise von Gebildeten und WiEbegierigen verpflichtet, deren Teilnahme mir die Auf-forderung verschafft hat, die schwierige und fur so vieles grund-legende Arbeit nach neun Jahren von neuem vorzunehmen. Ich freue mich, sagen zu konnen, daE ich wenig zu veran-dern fand. Ich habe hie und da neues Material eingeschaltet, aus meiner vermehrten Erfahrung einzelne Einsichten hinzu-gefugt, an einigen wenigen Punkten Umarbeitungen versucht; alles Wesentliche uber den Traum und seine Deutung sowie uber die daraus ableitbaren psychologischen Lehrsatze ist aber ungeandert geblieben; es hat, wenigstens subjektiv, die Probe der Zeit bestanden. Wer meine anderen Arbeiten (uber Atiolo-gie und Mechanismus der Psychoneurosen) kennt, weiE, daE ich niemals Unfertiges fur fertig ausgegeben und mich stets bemuht habe, meine Aussagen nach meinen fortschreitenden Einsichten abzuandern; auf dem Gebiete des Traumlebens durfte ich bei meinen ersten Mitteilungen stehen bleiben. In den langen Jahren meiner Arbeit an den Neurosenproblemen bin ich wiederholt ins Schwanken geraten und an manchem irre geworden; dann war 5
es immer wieder die »Traumdeutung«, an der ich meine Sicher-heit wiederfand. Meine zahlreichen wissenschaftlichen Gegner zeigen also einen sicheren Instinkt, wenn sie mir gerade auf das Gebiet der Traumforschung nicht folgen wollen. Auch das Material dieses Buches, diese zum gro^ten Teil durch die Ereignisse entwerteten oder uberholten eigenen Trau-me, an denen ich die Regeln der Traumdeutung erlautert hatte, erwies bei der Revision ein Beharrungsvermogen, das sich ein-greifenden Anderungen widersetzte. Fur mich hat dieses Buch namlich noch eine andere subjektive Bedeutung, die ich erst nach seiner Beendigung verstehen konnte. Es erwies sich mir als ein Stuck meiner Selbstanalyse, als meine Reaktion auf den Tod meines Vaters, also auf das bedeutsamste Ereignis, den ein-schneidendsten Verlust im Leben eines Mannes. Nachdem ich dies erkannt hatte, fuhlte ich mich unfahig, die Spuren dieser Ein-wirkung zu verwischen. Fur den Leser mag es aber gleichgultig sein, an welchem Material er Traume wurdigen und deuten lernt. Wo ich eine unabweisbare Bemerkung nicht in den alten Zu-sammenhang einfugen konnte, habe ich ihre Herkunft von der zweiten Bearbeitung durch eckige Klammern angedeutet¹. Berchtesgaden, im Sommer 1908. Vorwort zur dritten Auflage Wahrend zwischen der ersten und der zweiten Auflage dieses Buches ein Zeitraum von neun Jahren verstrichen ist, hat sich das Bedurfnis nach einer dritten bereits nach wenig mehr als einem Jahre bemerkbar gemacht. Ich darf mich dieser Wandlung freuen; wenn ich aber vorhin die Vernachlassigung meines Werkes von Seite der Leser nicht als Beweis fur dessen Unwert gelten lassen wollte, kann ich das nunmehr zu Tage getretene Interesse auch nicht als Beweis fur seine Trefflichkeit verwerten. 6
Der Fortschritt wissenschaftlicher Erkenntnis hat auch die »Traumdeutung« nicht unberuhrt gelassen. Als ich sie 1899 niederschrieb, bestand die »Sexualtheorie« noch nicht, war die Analyse der komplizierteren Formen von Psychoneurosen noch in ihren Anfangen. Die Deutung der Traume sollte ein Hilfsmit-tel werden, um die psychologische Analyse der Neurosen zu er-moglichen; seither hat das vertiefte Verstandnis der Neurosen auf die Auffassung des Traumes zuruckgewirkt. Die Lehre von der Traumdeutung selbst hat sich nach einer Richtung weiter-entwickelt, auf welche in der ersten Auflage dieses Buches nicht genug Akzent gefallen war. Durch eigene Erfahrung wie durch die Arbeiten von W. Stekel und anderen habe ich seither den Umfang und die Bedeutung der Symbolik im Traume (oder vielmehr im unbewuEten Denken) richtiger wurdigen gelernt. So hat sich im Laufe dieser Jahre vieles angesammelt, was Berucksichtigung verlangte. Ich habe versucht, diesen Neuerungen durch zahl-reiche Einschaltungen in den Text und Anfugung von FuEnoten Rechnung zu tragen. Wenn diese Zusatze nun gelegentlich den Rahmen der Darstellung zu sprengen drohen, oder wenn es doch nicht an allen Stellen gelungen ist, den fruheren Text auf das Niveau unserer heutigen Einsichten zu heben, so bitte ich fur diese Mangel des Buches um Nachsicht, da sie nur Folgen und An-zeichen der nunmehr beschleunigten Entwicklung unseres Wis-sens sind. Ich getraue mich auch vorherzusagen, nach welchen anderen Richtungen spatere Auflagen der Traumdeutung — falls sich ein Bedurfnis nach solchen ergeben wurde — von der vor-liegenden abweichen werden. Dieselben muEten einerseits einen engeren AnschluE an den reichen Stoff der Dichtung, des Mythus, des Sprachgebrauchs und des Folklore suchen, anderseits die Beziehungen des Traumes zur Neurose und zur Geistesstorung noch eingehender, als es hier moglich war, behandeln. Herr Otto Rank hat mir bei der Auswahl der Zusatze wert-volle Dienste geleistet und die Revision der Druckbogen allein 7
besorgt. Ich bin ihm und vielen anderen fur ihre Beitrage und Berichtigungen zu Dank verpflichtet. Wien, im Fruhjahr 1911. Vorwort zur vierten Auflage Im Vorjahre (1913) hat Dr. A. A. Brill in New York eine engli-sche Ubersetzung dieses Buches zu Stande gebracht. [The interpretation of dreams. G. Allen & Cy., London.] Herr Dr. Otto Rank hat diesmal nicht nur die Korrekturen besorgt, sondern auch den Text um zwei selbstandige Beitrage bereichert. (Anhang zu Kap. VI.) Wien, im Juni 1914.
I. Die wissenschaftliche Literatur der Traumprobleme² Auf den folgenden Blattern werde ich den Nachweis erbrin-gen, date es eine psychologische Technik gibt, welche gestattet, Traume zu deuten, und date bei Anwendung dieses Verfahrens jeder Traum sich als ein sinnvolles psychisches Gebilde heraus-stellt, welches an angebbarer Stelle in das seelische Treiben des Wachens einzureihen ist. Ich werde ferner versuchen, die Vor-gange klarzulegen, von denen die Fremdartigkeit und Unkennt-lichkeit des Traumes herruhrt, und aus ihnen einen Ruckschlute auf die Natur der psychischen Krafte ziehen, aus deren Zusam-men- oder Gegeneinanderwirken der Traum hervorgeht. So weit gelangt, wird meine Darstellung abbrechen, denn sie wird den Punkt erreicht haben, wo das Problem des Traumens in umfas-sendere Probleme einmundet, deren Losung an anderem Material in Angriff genommen werden mute. Eine Ubersicht uber die Leistungen fruherer Autoren sowie uber den gegenwartigen Stand der Traumprobleme in der Wis-senschaft stelle ich voran, weil ich im Verlaufe der Abhandlung nicht haufig Anlate haben werde, darauf zuruckzukommen. Das wissenschaftliche Verstandnis des Traumes ist namlich trotz mehrtausendjahriger Bemuhung sehr wenig weit gediehen. Dies wird von den Autoren so allgemein zugegeben, date es uberflussig scheint, einzelne Stimmen anzufuhren. In den Schriften, deren Verzeichnis ich zum Schlusse meiner Arbeit anfuge, finden sich viele anregende Bemerkungen und reichlich interessantes Material zu unserem Thema, aber nichts oder wenig, was das Wesen 9
des Traumes trafe oder eines seiner Ratsel endgultig loste. Noch weniger ist naturlich in das Wissen der gebildeten Laien uber-gegangen. Welche Auffassung der Traum in den Urzeiten der Mensch-heit bei den primitiven Volkern gefunden und welchen Einflute er auf die Bildung ihrer Anschauungen von der Welt und von der Seele genommen haben mag, das ist ein Thema von so hohem Interesse, date ich es nur ungern von der Bearbeitung in diesem Zusammenhange ausschlietee. Ich verweise auf die bekannten Werke von Sir J. Lubbock, H. Spencer, E. B. Tylor u. a. und fuge nur hinzu, date uns die Tragweite dieser Probleme und Spekulationen erst begreiflich werden kann, nachdem wir die uns vorschweben-de Aufgabe der »Traumdeutung« erledigt haben. Ein Nachklang der urzeitlichen Auffassung des Traumes liegt offenbar der Traumschatzung bei den Volkern des klassischen Altertums zu grunde³. Es war bei ihnen Voraussetzung, date die Traume mit der Welt ubermenschlicher Wesen, an die sie glaub-ten, in Beziehung stunden und Offenbarungen von Seite der Gotter und Damonen brachten. Ferner drangte sich ihnen auf, date die Traume eine fur den Traumer bedeutsame Absicht hatten, in der Regel, ihm die Zukunft zu verkunden. Die auteerordentliche Verschiedenheit in dem Inhalt und dem Eindruck der Traume machte es allerdings schwierig, eine einheitliche Auffassung derselben durchzufuhren und notigte zu mannigfachen Unter-scheidungen und Gruppenbildungen der Traume, je nach ihrem Wert und ihrer Zuverlassigkeit. Bei den einzelnen Philosophen des Altertums war die Beurteilung des Traumes naturlich nicht unabhangig von der Stellung, die sie der Mantik uberhaupt ein-zuraumen bereit waren. In den beiden den Traum behandelnden Schriften des Aristo-teles ist der Traum bereits Objekt der Psychologie geworden. Wir horen, der Traum sei nicht gottgesandt, nicht gottlicher Natur, wohl aber damonischer, da ja die Natur damonisch, nicht gottlich 10