Хулиганские истории
Книга для чтения на немецком языке
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Тематика:
Немецкий язык
Издательство:
КАРО
Автор:
Тома Людвиг
Год издания: 2021
Кол-во страниц: 128
Возрастное ограничение: 12+
Дополнительно
Вид издания:
Учебное пособие
Уровень образования:
Среднее общее образование
ISBN: 978-5-9925-1448-3
Артикул: 749865.02.99
Людвиг Тома - немецкий писатель, в реалистической форме изображавший повседневную жизнь Баварии на рубеже XIX-XX веков. В семействе Тома было семеро детей, и одно из лучших произведений писателя, «Хулиганские истории», основывается на его воспоминаниях о детстве и школьной поре. Тома так увлекательно написал о проделках маленького озорника Людвига, что уже на протяжении 100 лет книгу читают все новые и новые поколения не только детей, но и взрослых. Целью пособия является обучение чтению немецких текстов, их анализу и развитию практических навыков разговорной речи на немецком языке. Книга состоит из 10 глав, после каждой главы следуют упражнения для контроля прочитанного и развития коммуникативных навыков. Тексты историй адаптированы для среднего уровня владения языком. Пособие по чтению предназначено для учащихся средней школы, а также для самого широкого круга лиц, изучающих немецкий язык. Книга рекомендуется как для работы в классе, так и для самостоятельного чтения.
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as Людвиг ТОМА XУЁИГA^CKИE ИСТОРИИ Ludwig THOMA LAUSBUBENGESCHICHTEN Адаптация, комментарии, задания и словарь Н. В. Богдановой и Ю. П. Козиной КАРО Санкт-Петербург
УДК 372.881.111.22 ББК 81.2 Нем-93 Т56 Тома, Людвиг. Т56 Хулиганские истории : Книга для чтения на немецком языке / Л. Тома. — Адаптация, комментарии, задания и словарь Н. В. Богдановой, Ю. П. Козиной. — .С. анкт-Петербург : КАРО, 2021. — 128 с. : ил. — (Lesen mit U.. bungen). ISBN 978-5-9925-1448-3. Людвиг Тома - немецкий писатель, в реалистической форме изображавший повседневную жизнь Баварии на рубеже XIX-XX веков. В семействе Тома было семеро детей, и одно из лучших произведений писателя, «Хулиганские истории», основывается на его воспоминаниях о детстве и школьной поре. Тома так увлекательно написал о проделках маленького озорника Людвига, что уже на протяжении 100 лет книгу читают все новые и новые поколения не только детей, но и взрослых. Целью пособия является обучение чтению немецких текстов, их анализу и развитию практических навыков разговорной речи на немецком языке. Книга состоит из 10 глав, после каждой главы следуют упражнения для контроля прочитанного и развития коммуникативных навыков. Тексты историй адаптированы для среднего уровня владения языком. Пособие по чтению предназначено для учащихся средней школы, а также для самого широкого круга лиц, изучающих немецкий язык. Книга рекомендуется как для работы в классе, так и для самостоятельного чтения. УДК 372.881.111.22 ББК 81.2 Нем-93 ISBN 978-5-9925-1448-3 © Н. В. Богданова, Ю. П. Козина — адаптация, комментарии, задания и словарь, 2021 © КАРО, 2021
ПРЕДИСЛОВИЕ Предлагаемая вашему вниманию книга Л. Тома «Хулиганские истории» («Lausbubengeschichten») была написана в 1904 году. В ней писатель изображает, прежде всего, людей из родной баварской деревни и городка, где прошли его школьные годы. Проказы гимназиста Людвига — своеобразный протест против ограниченности, глупости, лицемерия и откровенной подлости окружающих мальчика взрослых. Целью пособия является обучение чтению немецких текстов, их анализу и развитию практических навыков разговорной речи на немецком языке. Книга состоит из 10 глав, после каждой главы следуют упражнения для контроля прочитанного и развития коммуникативных навыков. Тексты историй адаптированы для среднего уровня владения языком. Пособие по чтению предназначено для учащихся средней школы, а также для самого широкого круга лиц, изучающих немецкий язык. Книга рекомендуется как для работы в классе, так и для самостоятельного чтения. Внимание! Курсивом выделены слова, над лексическим значением которых следует поработать.
LUDWIG THOMA (1867-1921) In Oberbayern liegt das Dorf Oberammergau, das durch seine Passionsspiele weltbekannt ist. Hier wurde Ludwig Thoma geboren. Seine Kindheit verbrachte er in einem einsam gelegenen Forsthaus, wo sein Vater als Forster lebte. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Jura und lebte dann einige Jahre als Advokat in Munchen. 1896 wurde die beruhmte satirische Zeitschrift „Simplicissimus“ gegrun-det, die fur politische und kulturelle Freiheit kampft. Thoma trat in die Redaktion ein. In den Jahren nach 1900 erschienen zahlreiche Romane und Theaterstucke, in denen er vor allem Menschen seiner bayrischen Heimat beschrieb. Einige Bucher sind auch im bayrischen Dialekt geschrieben. Die „Lausbubengeschichten“ erschienen 1904. Man kann in ihnen alles erkennen, wogegen Thoma in jedem seiner Werke kampft: gegen burgerliche Borniertheit, Dummheit, Falschheit, gegen steriles Beamtentum, diktatorischen Klerus, schlechte Kunst, politische und individuelle Unfreiheit. 1906 erhielt Thoma eine sechswochige Gefangnisstrafe, weil er in einer Satire die Vertreter von Sittlichkeitsvereinen beleidigt hatte. 1908 bezog er sein neugebautes Haus in Rottach am Tegernsee. Heute gibt es dort ein Museum zu Ehren seines norwegischen Freundes Olaf Gulbransson, der aufcer vielen satirischen Zeichnungen fur den „Simplicissimus“ auch die Illustrationen zu den „Lausbubengeschichten“ geschaffen hat.
Der vornehme Junge Zum Nachbarbauern ist im Sommer eine Familie gekom-men. Die war sehr vornehm, und sie ist aus Preufien gewesen. Meine Mutter hat gesagt, es sind feine Leute, und du musst sie immer gruEen, Ludwig. Am ersten Tag sind sie im Dorf herumgegangen. Er hat die Hauser angeschaut und ist stehengeblieben. Da habe ich gehort, wie er gesagt hat: „Ich mochte nur wissen, wovon diese Leute leben.“ Bei uns sind sie am Abend vorbei, als wir gerade gegessen haben. Meine Mutter hat gegruEt, und Annchen auch. Da ist er hergekommen mit seiner Frau und hat gefragt: „Was essen Sie da?“ Wir haben Knodel gegessen, und meine Mutter hat es ihm gesagt. Da hat er gefragt, ob wir immer Knodel essen, und seine Frau hat uns durch einen Zwicker angeschaut. Es war aber kein rechter Zwicker, sondern er war an einer kleinen Stange.
Ludwig Thoma. Lausbubengeschichten Meine Mutter sagte zu mir: „Steh auf, Ludwig, und gruEe die Herrschaften.“ Da hat er mich gefragt, was ich bin, und ich habe gesagt ich bin ein Lateinschuler. Und meine Mutter sagte: „Er war in der ersten Klasse und darf aufsteigen.¹ Im Lateinischen hat er die Note zwei gekriegt.“ Er hat seine Hand auf meinen Kopf gelegt und hat gesagt: „Ein kluger Junge; du kannst einmal zu uns kommen und mit meinem Arthur spielen. Er ist so alt wie du.“ Dann hat er meine Mutter gefragt, wie viel Geld sie kriegt im Monat, und sie ist ganz rot geworden und hat gesagt, dass sie hundertzehn Mark kriegt. Er hat zu seiner Frau hinubergeschaut und hat gesagt „Emilie, nicht einmal vierzig Taler.“ Und sie hat wieder ihren Zwicker vor die Augen gehalten. Dann sind sie gegangen, und er hat gesagt, dass man es noch gehort hat: „Ich mochte bloE wissen, wovon diese Leute leben.“ Am anderen Tag habe ich den Arthur gesehen. Er war aber nicht so groE wie ich und hat lange Haare gehabt bis auf die Schultern und ganz dunne FuEe. Es war noch ein Mann dabei mit einer Brille auf der Nase. Das war sein Privatlehrer. Beim Essen hat meine Mutter gesagt: „Der Herr ist wieder dagewesen und hat gesagt, du sollst nachmittags seinen Sohn besuchen.“ Ich sagte, dass ich lieber mit dem Lenz zum Fischen gehe, aber Anna hat mich gleich gefragt, ob ich nur mit Bau ¹ Er war in der ersten Klasse und darf aufsteigen. — Он был в первом классе и может перейти в следующий.
Der vornehme Junge 7 ernjungen herumlaufen will, und meine Mutter hat gesagt: „Es ist gut fur dich, wenn du mit feinen Leuten zusammen bist. Du kannst Manieren lernen.“ Da habe ich gehen mussen, aber es hat mich nicht ge-freut. Ich habe die Hande gewaschen und die schone Jacke angezogen, und dann bin ich hingegangen. Sie waren ge-rade beim Kaffee. Der Herr war da und die Frau und ein Madchen, das war so alt wie unsere Anna, aber schoner angezogen und viel dicker. Der Privatlehrer war auch da mit dem Arthur. „Das ist unser junger Freund“, sagte der Herr. „Arthur, gib ihm die Hand!“ Und dann fragte er mich: „Nun, habt ihr heute wieder Knodel gegessen?“ Ich sagte, dass wir keine gegessen haben, und ich habe mich hingesetzt und einen Kaffee gekriegt. Es ist furchtbar langweilig gewesen. Der Arthur hat nichts geredet und hat mich immer angeschaut, und der Lehrer hat auch ganz still gesessen. Da hat ihn der Herr gefragt, ob Arthur seine Auf-gaben schon fertig hat, und er sagte: „Ja, sie sind fertig; es sind noch einige Fehler darin, aber man merkt schon den Fortschritt.“ Da sagte der Herr: „Das ist schon, und Sie konnen heute Nachmittag allein spazieren gehen, weil der junge Lateinschu-ler mit Arthur spielt.“ Der Lehrer ist aufgestanden, und der Herr hat ihm eine Zigarre gegeben und hat gesagt, er soll achtgeben, weil sie so gut ist. Als er fort war, hat der Herr gesagt: „Es ist doch ein Gluck fur diesen jungen Menschen, dass wir ihn mitgenommen ha-ben. Er sieht auf diese Weise sehr viel Schones.“
Ludwig Thoma. Lausbubengeschichten Aber das dicke Madchen sagte: „Ich finde ihn furchtbar; er macht Augen auf mich¹. Ich furchte, dass er bald Gedichte macht wie der letzte.“ Der Arthur und ich sind bald aufgestanden, und er hat ge-sagt, er will mir seine Spielsachen zeigen. Er hat ein Dampfschiff gehabt. Wenn man das aufgedreht hat, sind die Rader herumgelaufen, und es ist schon ge-schwommen. Es waren auch viele Bleisoldaten und Matrosen darauf, und Arthur hat gesagt, es ist ein Kriegsschiff und heiEt „PreuEen". Ich habe gesagt, wir mussen zum Rafenauer hingehen, da ist ein kleiner See, und wir haben viel SpaE dabei. Es hat ihn gleich gefreut, und ich habe das Dampfschiff getragen. Sein Papa hat gerufen: „Wo geht ihr denn hin, ihr Jungens?“ Da habe ich ihm gesagt, dass wir das Schiff im See beim Rafenauer schwimmen lassen. Die Frau sagte: „Du darfst es aber nicht tragen, Arthur. Es ist zu schwer fur dich.“ Ich sagte, dass ich es trage, und sein Papa hat gelacht und hat gesagt: „Das ist ein starker Bayer; er isst alle Tage Knodel. Hahaha!" Der Arthur fragte mich: „Nicht wahr, du bist stark?“ Ich sagte, dass ich ihn leicht auf den Boden werfen kann, wenn er es probieren will. Aber er hatte keinen Mut und sagte, er ware auch gerne so stark, dass er sich von seiner Schwester nichts mehr gefallen lassen muss². Ich fragte, ob sie ihn schlagt. ¹ er macht Augen auf mich — он строит мне глазки (кокетничает со мной) 2 er ware auch gerne so stark, dass er sich von seiner Schwester nichts mehr gefallen lassen muss — он тоже хотел бы быть таким сильным, чтобы не позволять своей сестре плохо с ним обращаться
Der vornehme Junge 9 Er sagte nein, aber sie macht sich so wichtig, und wenn er eine schlechte Note kriegt, redet sie darein, als ob sie es was angeht¹. Ich sagte, das weiE ich schon; das tun alle Madchen, aber man darf sich nichts gefallen lassen. Es ist ganz leicht, dass man es ihnen austreibt, wenn man ihnen richtig Angst macht. Er fragte, was man da tut, und ich sagte, man muss ihnen eine Blindschleiche² ins Bett legen. Wenn sie darauf liegen, ist es kalt, und sie schreien furchtbar. Dann versprechen sie einem, dass sie nicht mehr so klug sein wollen. Arthur sagte, er wagt es nicht, weil er vielleicht Schlage kriegt. Ich sagte aber, wenn man sich vor den Schlagen furch-tet, hat man nie SpaE, und da hat er mir versprochen, dass er es tun will. Ich habe mich furchtbar gefreut, weil mir das dicke Mad-chen gar nicht gefallen hat, und ich dachte, sie wird ihre Augen noch viel starker aufreiEen³, wenn sie eine Blindschlei-che fuhlt. Er meinte, ob ich auch gewiss eine finde. Ich sagte, dass ich viele kriegen kann, weil ich ein Nest weiE. Und es ist mir eingefallen⁴, ob es nicht vielleicht gut ist, wenn er dem Lehrer auch eine hineinlegt. Das hat ihm gefallen, und er sagte, er will es gewiss tun, weil sich der Lehrer so furchtet, dass er vielleicht weggeht. ¹ redet sie darein, als ob sie es was angeht — она говорит об этом, будто это ее касается (ее дело) 2 3 4 eine Blindschleiche — веретеница (вид змей) die Augen aufreiften — вытаращить глаза es ist mir eingefallen — мне пришло в голову
Ludwig Thoma. Lausbubengeschichten Er fragte mich, ob ich einen Privatlehrer habe, und ich sag-te, dass meine Mutter nicht so viel Geld hat, dass sie einen zahlen kann. Da hat er gesagt: „Das ist wahr. Sie kosten sehr viel, und man hat nur Schwierigkeiten mit ihnen. Der letzte, den wir gehabt haben, hat immer Gedichte auf meine Schwester ge-macht, und er hat sie unter ihre Kaffeetasse gelegt; da haben wir ihn fortgejagt.“ Ich fragte, warum er Gedichte gemacht hat, und warum er keine hat machen durfen. Da sagte er: „Du bist aber dumm. Er war doch verliebt in mei-ne Schwester, und sie hat es gleich gemerkt, weil er sie immer so angeschaut hat. Deswegen haben wir ihn fortjagen mussen.“ Ich dachte, wie dumm es ist, dass sich einer solche Muhe macht wegen dem dicken Madchen, und ich mochte sie gewiss nicht anschauen und froh sein, wenn sie nicht dabei ist. Dann sind wir an den See beim Rafenauer gekommen, und dann haben wir das Dampfschiff hineingetan. Die Rader sind gut gegangen, und es ist ein Stuck weit geschwommen. Wir sind auch ins Wasser gegangen und der Arthur hat im-mer geschrien: „Hurra! Gebt‘s ihnen, Jungens! Auf zum Kampf! Drauf und dran, Jungens, gebt Feuer! Gut, Kinder!“ Er hat furchtbar geschrien, dass er ganz rot geworden ist, und ich habe gefragt, was das ist. Er sagte, es ist eine Seeschlacht, und er ist ein preuEischer Admiral. Dann hat er wieder geschrien: „Vorwarts! Vorwarts! Feuer! Sieg! Sieg!“ Ich sagte: „Das gefallt mir gar nicht; es ist eine Dummheit, weil sich nichts ruhrt. Wenn es eine Schlacht ist, muss es kra