Храбрый портняжка и другие сказки
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Тематика:
Немецкий язык
Издательство:
КАРО
Автор:
Братья Гримм
Год издания: 2010
Кол-во страниц: 224
Дополнительно
Вид издания:
Практическое пособие
Уровень образования:
ВО - Бакалавриат
ISBN: 978-5-9925-0595-5
Артикул: 175181.03.99
Братья Гримм — известные немецкие писатели, которые собирали немецкие народные сказки, литературно обрабатывали их и издавали. Сборник сказок, изданный еще при жизни писателей, насчитывал около 150 произведений. Вошедшие в данное пособие сказки братьев Гримм известны русскому читателю с детства и являют собой образец типичной немецкой романтической сказки. Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для школьников старших классов, для студентов, а также для лиц, самостоятельно изучающих немецкий язык.
Тематика:
ББК:
УДК:
- 372: Содержание и форма деятельности в дошк. восп. и нач. образов-ии. Метод. препод. отд. учеб. предметов
- 811112: Другие западногерманские языки. Немецкий язык
ОКСО:
- ВО - Бакалавриат
- 45.03.01: Филология
- 45.03.02: Лингвистика
ГРНТИ:
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УДК 372.8 ББК 81.2Нем-93 Г 84 ISBN 978-5-9925-0595-5 Братья Гримм Г 84 Храбрый портняжка и другие сказки: Книга для чтения на немецком языке. — СПб.: КАРО, 2010. — 224 с. — (Серия “Klassische Literatur”). ISBN 978-5-9925-0595-5. Братья Гримм — известные немецкие писатели, которые собирали немецкие народные сказки, литературно обрабатывали их и издавали. Сборник сказок, изданный еще при жизни писателей, насчитывал около 150 произведений. Вошедшие в данное пособие сказки братьев Гримм известны русскому читателю с детства и являют собой образец типичной немецкой романтической сказки. Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для школьников старших классов, для студентов, а также для лиц, самостоятельно изучающих немецкий язык. УДК 372.8 ББК 81.2Нем-93 © КАРО, 2010
BRÜDER GRIMM A m 04.01.1785 wurde Jakob Ludwig Karl Grimm geboren. Ein Jahr später am 24.02.1786 folgte Wilhelm Karl. Ihr Vater Philip Wilhelm war Amtmann und als er nach Steinau versetzt wurde, siedelte die Familie von Hanau nach Steinau um. Die unbeschwerte Kindheit der Brüder endete, als der Vater 1796 starb. Bald mussten sie auch das Amtshaus verlassen und zogen mehrmals um. Henriette Zimmer, eine Schwester der Mutter, kümmerte sich um die Familie. Sie nahm Jakob und Wilhelm bei sich auf, damit sie auf die Schule gehen konnten. 1798 kamen sie in Kassel an. Beim Eignungstest* schnitten die Brüder nicht besonders gut ab*. Durch Fleiß wurden beide aber bald zu den Besten ihrer Klassen. In ihrer Freizeit stöberten* sie gerne in Büchern herum, oder malten in der Natur Pfl anzen und Tiere ab.
BRÜDER GRIMM 4 So eng die Brüder doch zeitlebens miteinander verbunden waren, waren sie doch unterschiedliche Erscheinungen. Jakob war klein, schlank, behende*, hatte ein fein geschnittenes Gesicht, lockiges Haar, scharf sehende Augen. Wilhelm hingegen war größer, hatte ein rundes, weiches Gesicht und große empfi ndsame Augen. Er war es auch, der zeitlebens kränkelte*. 1802 bezog Jakob die Universität in Marburg (nur wenige schafft en dies). Doch Jakob fühlte sich sehr einsam ohne seinen Bruder Wilhelm. Er zog sich zurück und nahm wenig am regen Studentenleben teil. So bekam er den Spitznamen* „der Alte“ von seinen Kommilitonen. Ein Jahr später wurde Wilhelm an der Universität Marburg immatrikuliert. Beide waren froh, wieder vereint zu sein. Prof. Savigny führte die Brüder in den Kreis der Romantiker ein. Vor allem aber konnten sie die Bibliotheken benutzen. Dort fand Jakob auch den „Einstieg“ in das Mittelalter. In Marburg lernten sie auch Clemens Brentano und Achim von Arnim kennen. Brentano und Arnim sammelten deutsche Volkslieder und riefen alle auf* Volkslieder zu sammeln, und die Brüder waren so begeistert, dass sie ihnen dabei halfen. Die Volklsliedsammlung von Brentano und Arnim wurde 1805 veröff entlicht.
BRÜDER GRIMM 5 1804 ging Savigny nach Paris und Jakob folgte ihm, obwohl er die Trennung von seinem Bruder schwer ertrug. Er schrieb an Wilhelm: „... Von den ersten Tagen weiß ich Dir nichts zu sagen, als dass ich sehr traurig war...“ 1806 bestand Wilhelm das Examen. Die politische Situation verschlechterte sich und die Brüder bekamen keine Anstellung*; sie waren beide ohne Einkommen*. Ein herber Schlag traf sie, als 1807 die Mutter starb. Mit 23 Jahren wurde Jakob das Familienoberhaupt. Diese Stellung hielt er sein Leben lang inne. Am 20. Dezember 1812 erschienen „Kinder und Hausmärchen“, die für Erwachsene gedacht waren, zum ersten Mal. Die Zeichnungen machte ihr Bruder Ludwig. Erst als die Kinder von Savigny von ihren Märchen sehr begeistert waren, entschlossen sich die Brüder an die Planung des 2. Bandes heranzuwagen*, der 1814 herauskam. 1822 wurden die Märchen ins Englische übersetzt. Am 15. Mai 1825 heiratete Wilhelm und 1825 wurde sein erster Sohn und 1828 der zweite Sohn geboren. Jakob schrieb in dieser Zeit eine Quellensammlung „Deutsche Rechtsaltertümer“ und 1829 übersiedelten die Brüder nach Göttingen, wo beide als Professoren angestellt wurden.
BRÜDER GRIMM 6 1833 starb die einzige Schwester Lotte. Das war ein schwerer Schlag für beide, denen die Familie sehr viel bedeutete. Im Jahre 1837 änderte sich die politische Situation in Göttingen und viele Professoren, unter ihnen auch die beiden Grimms, wurden entlassen. 1840 erschien die 3. Ausgabe der Märchen. Durch Bettina von Arnim bekamen sie eine Stellung in Berlin. 1841 zogen sie nach Berlin um. Dort gaben sie Vorlesungen. Am 16. Dezember 1859 starb Wilhelm. Am 20. September 1863 starb auch Jakob. Wörter: der Eignungstest — zu Eignung (das Vorhandensein der Talente und Eigenschaften, die für etwas notwendig sind): Seine Eignung zum Studium muss er erst beweisen (Eignungsprüfung, Eignungstest) bei etwas irgendwie abschneiden — ein bestimmtes Ergebnis erzielen (herum)stöbern — hier längere Zeit nach etwas suchen; lesen behende — schnell und geschickt kränkeln — (häufig oder immer) ein bisschen krank sein der Spitzname — ein Name, den man zum Spaß oder aus Spott bekommt
BRÜDER GRIMM die Anstellung — eine Arbeitsstelle meist für ziemlich lange Zeit aufgrund eines Vertrags das Einkommen — das Geld, das jemand in einem bestimmten Zeitraum bekommt, meist als Lohn, Gehalt oder als Gewinn jemanden zu etwas aufrufen — meist eine Gruppe von Personen auffordern, etwas zu tun an etwas (heran)wagen — den Mut haben, eine schwierige Aufgabe zu übernehmen
DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN A n einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräft en. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief: „Gut Mus feil! Gut Mus feil!“. Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief: „Hierherauf, liebe Frau, hier werden Sie Ihre Ware los.“ Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korb zu dem Schneider herauf und musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich: „Das Mus scheint mir gut, wieg Sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn es auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.“ Die Frau, welche gehofft hatte,
BRÜDER GRIMM 10 einen guten Absatz zu fi nden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort. „Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen“, rief das Schneiderlein, „und soll mir Kraft und Stärke geben“, holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. „Das wird nicht bitter schmecken“, sprach er, „aber erst will ich den Wams fertigmachen, eh ich anbeiße.“ Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie herangelockt wurden und sich scharenweis darauf niederließen. „Ei, wer hat euch eingeladen?“ sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen, und „Wart, ich will es euch geben!“ schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine. „Bist du so ein Kerl?“ sprach er und musste selbst seine Tapferkeit bewundern. „Das soll die