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Храбрый портняжка и другие сказки

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Братья Гримм — известные немецкие писатели, которые собирали немецкие народные сказки, литературно обрабатывали их и издавали. Сборник сказок, изданный еще при жизни писателей, насчитывал около 150 произведений. Вошедшие в данное пособие сказки братьев Гримм известны русскому читателю с детства и являют собой образец типичной немецкой романтической сказки. Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для школьников старших классов, для студентов, а также для лиц, самостоятельно изучающих немецкий язык.
Братья Гримм. Храбрый портняжка и другие сказки : книга для чтения на немецком языке : пособие / Братья Гримм. — Санкт-Петербург : КАРО, 2010. - 224 с. - (Klassische Literatur). - ISBN 978-5-9925-0595-5. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/1048389 (дата обращения: 23.11.2024). – Режим доступа: по подписке.
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УДК 
372.8
ББК 
81.2Нем-93
 
Г 84

ISBN 978-5-9925-0595-5

Братья Гримм
Г 84 Храбрый портняжка и другие сказки: Книга 
для чтения на немецком языке. — СПб.: КАРО, 
2010. — 224 с. — (Серия “Klassische Literatur”).

ISBN 978-5-9925-0595-5.

Братья Гримм — известные немецкие писатели, которые 
собирали немецкие народные сказки, литературно обрабатывали их и издавали. Сборник сказок, изданный еще при жизни писателей, насчитывал около 150 произведений. Вошедшие 
в данное пособие сказки братьев Гримм известны русскому читателю с детства и являют собой образец типичной немецкой 
романтической сказки. 
Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для школьников старших классов, 
для студентов, а также для лиц, самостоятельно изучающих немецкий язык. 

УДК 372.8
ББК 81.2Нем-93

© КАРО, 2010

BRÜDER GRIMM

A

m 04.01.1785 wurde Jakob Ludwig Karl 
Grimm geboren. Ein Jahr später am 
24.02.1786 folgte Wilhelm Karl. Ihr Vater 
Philip Wilhelm war Amtmann und als er nach 
Steinau versetzt wurde, siedelte die Familie von 
Hanau nach Steinau um. Die unbeschwerte 
Kindheit der Brüder endete, als der Vater 1796 
starb. Bald mussten sie auch das Amtshaus verlassen und zogen mehrmals um. 
Henriette Zimmer, eine Schwester der Mutter, 
kümmerte sich um die Familie. Sie nahm Jakob 
und Wilhelm bei sich auf, damit sie auf die Schule 
gehen konnten. 1798 kamen sie in Kassel an. 
Beim Eignungstest* schnitten die Brüder nicht 
besonders gut ab*. Durch Fleiß wurden beide 
aber bald zu den Besten ihrer Klassen. In ihrer 
Freizeit stöberten* sie gerne in Büchern herum, 
oder malten in der Natur Pfl anzen und Tiere ab. 

BRÜDER GRIMM

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So eng die Brüder doch zeitlebens miteinander 
verbunden waren, waren sie doch unterschiedliche Erscheinungen. Jakob war klein, schlank, behende*, hatte ein fein geschnittenes Gesicht, lockiges Haar, scharf sehende Augen. Wilhelm hingegen war größer, hatte ein rundes, weiches Gesicht 
und große empfi ndsame Augen. Er war es auch, 
der zeitlebens kränkelte*. 
1802 bezog Jakob die Universität in Marburg 
(nur wenige schafft  en dies). Doch Jakob fühlte 
sich sehr einsam ohne seinen Bruder Wilhelm. 
Er zog sich zurück und nahm wenig am regen 
Studentenleben teil. So bekam er den Spitznamen* 
„der Alte“ von seinen Kommilitonen. 
Ein Jahr später wurde Wilhelm an der Universität Marburg immatrikuliert. Beide waren froh, 
wieder vereint zu sein. Prof. Savigny führte die 
Brüder in den Kreis der Romantiker ein. Vor allem 
aber konnten sie die Bibliotheken benutzen. Dort 
fand Jakob auch den „Einstieg“ in das Mittelalter. 
In Marburg lernten sie auch Clemens Brentano 
und Achim von Arnim kennen. Brentano und 
Arnim sammelten deutsche Volkslieder und riefen alle auf* Volkslieder zu sammeln, und die 
Brüder waren so begeistert, dass sie ihnen dabei 
halfen. Die Volklsliedsammlung von Brentano 
und Arnim wurde 1805 veröff entlicht.

BRÜDER GRIMM

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1804 ging Savigny nach Paris und Jakob folgte ihm, obwohl er die Trennung von seinem 
Bruder schwer ertrug. Er schrieb an Wilhelm: „... 
Von den ersten Tagen weiß ich Dir nichts zu sagen, als dass ich sehr traurig war...“ 
1806 bestand Wilhelm das Examen. Die politische Situation verschlechterte sich und die 
Brüder bekamen keine Anstellung*; sie waren 
beide ohne Einkommen*. Ein herber Schlag traf 
sie, als 1807 die Mutter starb. Mit 23 Jahren wurde Jakob das Familienoberhaupt. Diese Stellung 
hielt er sein Leben lang inne. 
Am 20. Dezember 1812 erschienen „Kinder 
und Hausmärchen“, die für Erwachsene gedacht 
waren, zum ersten Mal. Die Zeichnungen machte ihr Bruder Ludwig. Erst als die Kinder von 
Savigny von ihren Märchen sehr begeistert waren, entschlossen sich die Brüder an die Planung 
des 2. Bandes heranzuwagen*, der 1814 herauskam. 1822 wurden die Märchen ins Englische 
übersetzt. 
Am 15. Mai 1825 heiratete Wilhelm und 1825 
wurde sein erster Sohn und 1828 der zweite Sohn 
geboren. Jakob schrieb in dieser Zeit eine Quellensammlung „Deutsche Rechtsaltertümer“ und 
1829 übersiedelten die Brüder nach Göttingen, wo 
beide als Professoren angestellt wurden. 

BRÜDER GRIMM

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1833 starb die einzige Schwester Lotte. Das 
war ein schwerer Schlag für beide, denen die Familie sehr viel bedeutete. 
Im Jahre 1837 änderte sich die politische 
Situation in Göttingen und viele Professoren, unter ihnen auch die beiden Grimms, wurden entlassen.
1840 erschien die 3. Ausgabe der Märchen. 
Durch Bettina von Arnim bekamen sie eine Stellung in Berlin. 1841 zogen sie nach Berlin um. 
Dort gaben sie Vorlesungen. Am 16. Dezember 
1859 starb Wilhelm. Am 20. September 1863 
starb auch Jakob. 

Wörter:

der Eignungstest — zu Eignung (das Vorhandensein der 
Talente und Eigenschaften, die für etwas notwendig 
sind): Seine Eignung zum Studium muss er erst beweisen 
(Eignungsprüfung, Eignungstest)

bei etwas irgendwie abschneiden — ein bestimmtes 
Ergebnis erzielen

(herum)stöbern — hier längere Zeit nach etwas suchen; 
lesen

behende — schnell und geschickt

kränkeln — (häufig oder immer) ein bisschen krank sein

der Spitzname — ein Name, den man zum Spaß oder 
aus Spott bekommt

BRÜDER GRIMM

die Anstellung — eine Arbeitsstelle meist für ziemlich 
lange Zeit aufgrund eines Vertrags

das Einkommen — das Geld, das jemand in einem 
bestimmten Zeitraum bekommt, meist als Lohn, Gehalt 
oder als Gewinn

jemanden zu etwas aufrufen — meist eine Gruppe von 
Personen auffordern, etwas zu tun

an etwas (heran)wagen — den Mut haben, eine 
schwierige Aufgabe zu übernehmen

DAS TAPFERE 
SCHNEIDERLEIN

A

n einem Sommermorgen saß ein 
 Schneiderlein auf seinem Tisch am 
 Fenster, war guter Dinge und nähte aus 
Leibeskräft en. Da kam eine Bauersfrau die Straße 
herab und rief: „Gut Mus feil! Gut Mus feil!“. Das 
klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er 
steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und 
rief: „Hierherauf, liebe Frau, hier werden Sie Ihre 
Ware los.“ 
Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem 
schweren Korb zu dem Schneider herauf und 
musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er 
besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase 
dran und sagte endlich: „Das Mus scheint mir 
gut, wieg Sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, 
wenn es auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir 
nicht darauf an.“ Die Frau, welche gehofft   hatte, 


                                    
BRÜDER GRIMM

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einen guten Absatz zu fi nden, gab ihm, was er 
verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig 
fort. „Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen“, rief 
das Schneiderlein, „und soll mir Kraft  und Stärke 
geben“, holte das Brot aus dem Schrank, schnitt 
sich ein Stück über den ganzen Laib und strich 
das Mus darüber. „Das wird nicht bitter schmecken“, sprach er, „aber erst will ich den Wams fertigmachen, eh ich anbeiße.“ 
Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und 
machte vor Freude immer größere Stiche. Indes 
stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die 
Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so 
dass sie herangelockt wurden und sich scharenweis 
darauf niederließen. „Ei, wer hat euch eingeladen?“ 
sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch 
verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern 
kamen in immer größerer Gesellschaft  wieder. Da 
lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die 
Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach 
einem Tuchlappen, und „Wart, ich will es euch geben!“ schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog 
und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor 
ihm tot und streckten die Beine. 
„Bist du so ein Kerl?“ sprach er und musste 
selbst seine Tapferkeit bewundern. „Das soll die 

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