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На западном фронте без перемен

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Эрих Мария Ремарк — один из самых известных немецких писателей XX века. Роман «На Западном фронте без перемен» рассказывает о поколении, которое погубила война, о тех, кто стал ее жертвой, даже если спасся от пуль. Это отчет о реальных событиях Первой мировой войны, рассказ о солдатском товариществе. Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для студентов языковых вузов, а также может быть рекомендована лицам, самостоятельно изучающим немецкий язык. Книга включает краткую биографию писателя, текст романа, задания, направленные на достижение более глубокого понимания текста, и комментарий. Цель лингвистического и лингво-страноведческого комментария — облегчить читателю понимание реалий текста, а также разъяснить значения слов разговорной и военной лексики, часто встречающихся на страницах романа.
Ремарк, Э.М. На Западном фронте без перемен : книга для чтения на немецком языке : художенная литература / Э. М. Ремарк. — Koln : Kiepenheuer & Witsch. - Санкт-Петербург : КАРО, 2017. - 304 с. - (Modcrnc Prosa). - ISBN 978-5-9925-0568-9. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/1048369 (дата обращения: 23.11.2024). – Режим доступа: по подписке.
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   Erich Maria REMARQUE





                IM WESTEN NICHTS NEUES







MODERNE PROSA


Задания и комментарии M. Н. Гузъ





КАРО
Санкт-Петербург

          УДК 372.8
          ББК 81.2 Нем-93
               Р37

               Ремарк, Эрих Мария.
          Р37 На Западном фронте без перемен : книга для чтения на немецком языке / Э. М. Ремарк. — Koln : Kiepenheuer & Witsch; Санкт-Петербург : КАРО, 2017. — 304 с. — (Moderne Prosa).

               ISBN 978-5-9925-0568-9.

                   Эрих Мария Ремарк — один из самых известных немецких писателей ХХ века. Роман «На Западном фронте без перемен» рассказывает о поколении, которое погубила война, о тех, кто стал ее жертвой, даже если спасся от пуль. Это отчет о реальных событиях Первой мировой войны, рассказ о солдатском товариществе.
                   Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для студентов языковых вузов, а также может быть рекомендована лицам, самостоятельно изучающим немецкий язык.
                   Книга включает краткую биографию писателя, текст романа, задания, направленные на достижение более глубокого понимания текста, и комментарий. Цель лингвистического и лингвострановедческого комментария — облегчить читателю понимание реалий текста, а также разъяснить значения слов разговорной и военной лексики, часто встречающихся на страницах романа.

УДК 372.8
ББК 81.2 Нем-93

                                   First published in the German language as «Im Westen nichts Neues» by Erich Maria Remarque © 1959, 1971, 1984, 2005 by
                                      Verlag Kiepenheuer &
                                      Witsch GmbH & Co. KG, Cologne/Germany
                                   © Издательско-полиграфический центр КАРО, 2013
          ISBN 978-5-9925-0568-9 Все права защищены

            Erich Maria Remarque


          Erich Maria Remarque gehort zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Roman-Autoren des XX. Jahrhunderts. Seine Bucher erreichten Millionenauflagen und wurden in zahlreiche Sprachen ubersetzt.
          Er wurde am 22. Juni 1898 als Erich Paul Remark in Osnabruck geboren. 1916 wurde er eingezogen, im Juni 1917 kam er als Rekrut an die Westfront nach Belgien, wo er einige Wochen spater von einem Granatsplitter verwundet wurde. Die Erlebnisse wahrend des Krieges sollten ihn entscheidend pragen.
          1919 aus der Armee entlassen, arbeitete er u. a. als Verkaufer von Grabsteinen, als Volksschullehrer und als Journalist. In dieser Zeit schrieb Erich Maria Remarque sein erstes Buch: den Roman »Die Trambude«. Der Roman »Im Westen nichts Neues« (1929) machte ihn finan-ziell unabhangig, 1931 veroffentlichte er den Roman »Der Weg zuruck«, in dem er die Heimkehr der Kriegsversehr-ten ins Nachkriegsdeutschland schilderte.
          1933 fielen seine Bucher wegen »Literarischen Verrats am Soldaten des Weltkriegs« der Bucherverbrennung der Nazis zum Opfer, Erich Maria Remarque verliefi Deutschland. Er ging ins Exil in die USA, deren Staats-burgerschaft er 1947 annahm.
          Weitere Veroffentlichungen waren: »Drei Kamera-den« (1938), »Liebe Deinen Nachsten« (1941), »Arc de Triomphe« (1946), »Der Funke Leben« (1952), »Zeit zu leben und Zeit zu sterben« (1954), »Der schwarze Obe
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lisk« (1956). »Die letzte Station« (1956), »Der Himmel kennt keine Gunstlinge« (1961), »Die Nacht von Lissa-bon« (1962) und »Schatten im Paradies« (posthum 1971).
    Remarque starb am 25. September 1970 in Locarno.

       Der Roman „Im Westen nichts Neues"
    In nur wenigen Monaten erreichte dieses Buch riesi-ge Auflagen. Die erschutternde Geschichte wurde bereits 1930 von Lewis Milestone und 50 Jahre spater von Delbert Mann verfilmt. Der bis zu diesem Zeitpunkt vollig unbekannte Autor wurde uber Nacht einer der meistdis-kutierten und umstrittenen Schriftsteller der spaten Wei-marer Republik. Im Roman handelt es um die „verlorene Generation", um eine Generation, die fastnoch im jugendlichen Alter in den Krieg ziehen muss und sich aufgrund des dort erlebten Grauens keine burgerliche Existenz mehr aufbauen kann — eine Generation eben, die ret-tungslos verloren ist.

                        Dieses Buch soil weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein.
                        Es soil nur den Versuch machen, uber eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstort wurde -auch wenn sie seinen Granaten entkam.





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          Wir liegen neun Kilometer hinter der Front. Gestern warden wir abgelost; jetzt haben wir den Magen voll weiSer Bohnen mit Rindfleisch und sind satt und zu-frieden. Sogar fur abends hat jeder noch ein Kochge-schirr voll fassen konnen; dazu gibt es auSerdem dop-pelte Wurst- und Brotportionen — das schafft. So ein Fall ist schon lange nicht mehr dagewesen: der Kuchen-bulle* mit seinem roten Tomatenkopf bietet das Essen direkt an; jedem, der vorbeikommt, winkt er mit seinem Loffel zu und fullt ihm einen kraftigen Schlag ein. Er ist ganz verzweifelt, weil er nicht weiS, wie er seine Gulaschkanone* leer kriegen soll. Tjaden und Muller haben ein paar Waschschusseln aufgetrieben und sie sich bis zum Rand gestrichen voll geben lassen, als Reserve. Tjaden macht das aus Fresssucht, Muller aus Vorsicht. Wo Tjaden es lasst, ist allen ein Ratsel. Er ist und bleibt ein magerer Hering.

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    Das Wichtigste aber ist, dass es auch doppelte Rauchportionen gegeben hat. Fur jeden zehn Zigarren, zwanzig Zigaretten und zwei Stuck Kautabak, das ist sehr anstandig. Ich habe meinen Kautabak mit Katc-zinsky gegen seine Zigaretten getauscht, das macht fur mich vierzig Zigaretten. Damit langt* man schon ei-nen Tag.
    Dabei steht uns diese ganze Bescherung eigentlich nicht zu. So splendid* sind die PreuSen nicht. Wir ha-ben sie nur einem Irrtum zu verdanken.
           Vor vierzehn Tagen mussten wir nach vorn, um abzulosen. Es war ziemlich ruhig in unserm Abschnitt, und der Furier* hatte deshalb fur den Tag unserer Ruckkehr das normale Quantum* Lebensmittel erhal-ten und fur die hundertfunfzig Mann starke Kompa-nie vorgesorgt. Nun aber gab es gerade am letzten Tage bei uns uberraschend viel Langrohr* und dicke Brocken*, englische Artillerie, die standig auf unsere Stel-lung trommelte, so dass wir starke Verluste hatten und nur mit achtzig Mann zuruckkamen.
           Wir waren nachts eingeruckt und hatten uns gleich hingehauen, um erst einmal anstandig zu schlafen; denn Katczinsky hat recht: es ware alles nicht so schlimm mit dem Krieg, wenn man nur mehr Schlaf haben wurde. Vorne ist es doch nie etwas damit, und vierzehn Tage jedes mal sind eine lange Zeit.
           Es war schon Mittag, als die ersten von uns aus den Baracken krochen. Eine halbe Stunde spater hatte jeder sein Kochgeschirr gegriffen, und wir versammel
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         ten uns vor der Gulaschmarie, die fettig und nahrhaft roch. An der Spitze naturlich die Hungrigsten: der kleine Albert Kropp, der von uns am klarsten denkt und deshalb erst Gefreiter* ist; — Muller V, der noch Schul-bucher mit sich herumschleppt und vom Notexamen traumt; im Trommelfeuer buffelt er physikalische Lehr-satze; — Leer, der einen Vollbart tragt und groSe Vor-liebe fur Madchen aus den Offizierspuffs* hat; er schwort darauf, dass sie durch Armeebefehl verpflich-tet waren, seidene Hemden zu tragen und bei Gasten vom Hauptmann aufwarts vorher zu baden; — und als vierter ich, Paul Baumer. Alle vier neunzehn Jahre alt, alle vier aus derselben Klasse in den Krieg gegan-geⁿ           Dicht hinter uns unsere Freunde. Tjaden, ein ma-gerer Schlosser, so alt wie wir, der groSte Fresser der Kompanie. Er setzt sich schlank zum Essen hin und steht dick wie eine schwangere Wanze* wieder auf; — Haie Westhus, gleich alt, Torfstecher, der bequem ein KommiSbrot* in eine Hand nehmen und fragen kann: Ratet mal, was ich in der Faust habe; — Detering, ein Bauer, der nur an seinen Hof und an seine Frau denkt; — und endlich Stanislaus Katczinsky, das Haupt unserer Gruppe, zah, schlau, gerissen, vierzig Jahre alt, mit ei-nem Gesicht aus Erde, mit blauen Augen, hangenden Schultern und einer wunderbaren Witterung fur dicke Luft, gutes Essen und schone Druckposten. Unsere Gruppe bildete die Spitze der Schlange vor der Gu-laschkanone. Wir wurden ungeduldig, denn der ah
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nungslose Kuchenkarl stand noch immer und warte-te. Endlich rief Katczinsky ihm zu: »Nun mach deinen Bouillonkeller schon auf, Heinrich! Man sieht doch, dass die Bohnen gar sind.«
    Der schuttelte schlafrig den Kopf: »Erst musst ihr alle da sein.«
    Tjaden grinste: »Wir sind alle da.«
    Der Unteroffizier merkte noch nichts. »Das konnte euch so passen! Wo sind denn die andern?«
    »Die werden heute nicht von dir verpflegt! Feldla-zarett und Massengrab.«
            Der Kuchenbulle war erschlagen, als er die Tatsa-chen erfuhr. Er wankte.
            »Und ich habe fur hundertfunfzig Mann gekocht.«
            Kropp stieS ihm in die Rippen. »Dann werden wir endlich mal satt. Los, fang an!«
            Plotzlich aber durchfuhr Tjaden eine Erleuchtung. Sein spitzes Mausegesicht fing ordentlich an zu schim-mern, die Augen wurden klein vor Schlauheit, die Ba-cken zuckten, und er trat dichter heran: »Menschens-kind, dann hast du ja auch fur hundertfunfzig Mann Brot empfangen, was?« Der Unteroffizier nickte ver-dattert und geistesabwesend. Tjaden packte ihn am Rock. »Und Wurst auch?«
            Der Tomatenkopf nickte wieder.
            Tjadens Kiefer bebten. »Tabak auch?«
            »Ja, alles.«
            Tjaden sah sich strahlend um. »Donnerwetter, das nennt man Schwein haben*! Das ist dann ja alles fur

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        uns! Da kriegt jeder ja — wartet mal — tatsachlich, genau doppelte Portionen!«
           Jetzt aber erwachte die Tomate wieder zum Leben und erklarte: »Das geht nicht.«
           Doch nun wurden auch wir munter und schoben uns heran.
           »Warum geht das denn nicht, du Mohrrube?« frag-te Katczinsky.
           »Was fur hundertfunfzig Mann ist, kann doch nicht fur achtzig sein.«
           »Das werden wir dir schon zeigen«, knurrte Muller.
           »Das Essen meinetwegen, aber Portionen kann ich nur fur achtzig Mann ausgeben«, beharrte die Tomate.
           Katczinsky wurde argerlich. »Du musst wohl mal abgelost werden, was? Du hast nicht fur achtzig Mann, sondern fur die 2. Kompanie Furage empfangen, fer-tig. Die gibst du aus! Die 2. Kompanie sind wir.«
           Wir ruckten dem Kerl auf den Leib. Keiner konnte ihn gut leiden, er war schon ein paarmal schuld daran gewesen, daS wir im Graben das Essen viel zu spat und kalt bekommen hatten, weil er sich bei etwas Gra-natfeuer mit seinem Kessel nicht nahe genug heran-traute, so dass unsere Essenholer einen viel weiteren Weg machen mussten als die der andern Kompanien. Da war Bulcke von der ersten ein besserer Bursche. Er war zwar fett wie ein Winterhamster, aber er schlepp-te, wenn es darauf ankam, die Topfe selbst bis zur vor-dersten Linie.

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    Wir waren gerade in der richtigen Stimmung, und es hatte bestimmt Kleinholz gegeben*, wenn nicht unser Kompaniefuhrer aufgetaucht ware. Er erkundigte sich nach dem Streitfall und sagte vorlaufig nur: »Ja, wir haben gestern starke Verluste gehabt — «
    Dann guckte er in den Kessel. »Die Bohnen schei-nen gut zu sein.«
    Die Tomate nickte. »Mit Fett und Fleisch gekocht.«
    Der Leutnant sah uns an. Er wusste, was wir dach-ten. Auch sonst wusste er noch manches, denn er war zwischen uns groS geworden und als Unteroffizier zur Kompanie gekommen. Er hob den Deckel noch einmal vom Kessel und schnupperte. Im Weggehen sagte er: »Bringt mir auch einen Teller voll. Und die Portionen werden alle verteilt. Wir konnen sie brauchen.«
            Die Tomate machte ein dummes Gesicht. Tjaden tanzte um sie herum.
            »Das schadet dir gar nichts! Als ob ihm das Provi-antamt gehort, so tut er. Und nun fang an, du alter Speckjager*, und verzahle dich nicht — «
            »Hang dich auf!« fauchte die Tomate. Sie war ge-platzt*, so etwas ging ihr gegen den Verstand. Sie be-griff die Welt nicht mehr. Und als wollte sie zeigen, dass nun schon alles egal sei, verteilte sie pro Kopf frei-willig noch ein halbes Pfund Kunsthonig.

            Der Tag ist wirklich gut heute. Sogar Post ist da, fast jeder hat ein paar Briefe und Zeitungen. Nun schlendern wir zu der Wiese hinter den Baracken hin
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