Немецкие предания и легенды
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Тематика:
Немецкий язык
Издательство:
КАРО
Составитель:
Подгорная Людмила Ивановна
Год издания: 2013
Кол-во страниц: 144
Дополнительно
Вид издания:
Практическое пособие
Уровень образования:
ВО - Бакалавриат
ISBN: 978-5-9925-0118-6
Артикул: 123159.02.99
Предлагаем вниманию читателей второе, исправленное и дополненное издание адаптированных текстов немецких легенд и преданий. К тексту каждой легенды предлагаются разнообразные упражнения для развития диалогической речи и закрепления изученного лексического материала. Прослушивание аудиозаписи на CD поможет развить навыки восприятия немецкой речи на слух и освоить правильное немецкое произношение и интонацию. Книга предназначена для учащихся старших классов школ с углубленным изучением немецкого языка, для студентов старших курсов неязыковых факультетов, младших курсов языковых вузов и всех изучающих немецкий язык самостоятельно.
Тематика:
ББК:
УДК:
ОКСО:
- ВО - Бакалавриат
- 44.03.01: Педагогическое образование
- 45.03.01: Филология
- 45.03.02: Лингвистика
ГРНТИ:
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Н 50 Немецкие предания и легенды: Книга для чтения на немецком языке. Изд. 2е, испр. и доп. / Сост. Л. И. Подгорная. — СПб.: КАРО, 2013. — 144 с.: ил. — (Серия «Lesen mit Ubungen»). ISBN 9785992501186 Предлагаем вниманию читателей второе, исправленное и дополненное издание адаптированных текстов немецких легенд и преданий. К тексту каждой легенды предлагаются разнообразные упражнения для развития диалогической речи и закрепления изученного лексического материала. Прослушивание аудиозаписи на CD поможет развить навыки восприятия немецкой речи на слух и освоить правильное немецкое произношение и интонацию. Книга предназначена для учащихся старших классов школ с углубленным изучением немецкого языка, для студентов старших курсов неязыковых факультетов, младших курсов языковых вузов и всех изучающих немецкий язык самостоятельно. УДК 372.8 ББК 81.2Нем92 ISBN 9785992501186 © Подгорная Л. И., составление, 2008 © КАРО, 2008 Все права защищены УДК 372.8 ББК 81.2Нем92 Н 50 Иллюстрации художника О. В. Вороновой В дополнение к книге можно приобрести тематический аудиоматериал на диске в формате МР3, подготовленный издательством
DIETRICH VON BERN1 Dietrichs Jugend Als König Dietwart das Ende seines Lebens herannahen fühlte, teilte er sein Reich unter seine drei Söhne Ermanerich, Diether und Dietmar. Ermanerich wurde König in Rom, Dietrich erhielt das Land um die Stadt Breisach2, Dietmar erbte das Lampartenland und hatte seinen Herrschersitz in der Burg zu Bern. Zwei Söhne hatte König Dietmar, die Dietrich und Diether hießen. Dietrich tat sich schon als Knabe unter seinen Altersgenossen hervor und niemand kam ihm gleich an Größe, Mut und Kraft. Er war der ältere von Dietmars Söhnen, und als er zu seinen ersten Heldentaten ausritt, war sein Bruder Diether noch ein Kind. Um diese Zeit wuchs dem Herzog von Garten ein Sohn namens Hildebrand heran. Im ganzen Land war er berühmt für seine Kühnheit und seine Klugheit. Als Hildebrand 1 В легендах о Дитрихе Бернском нашли отражение события, связанные с жизнью выдающегося представителя эпохи Великого переселения народов, короля восточных готов Теодориха (около 455–526 гг.). Одной из целей его тридцатитрехлетнего правления была мечта об объединении всех германских народов, живших на территории Западной Римской империи. 2 Breisach — плодородная местность на югозападе Шварцвальда с центром в городе Фрейбург.
Deutsche Sagen und Legenden
dreißig Jahre alt geworden war, trat er vor seinen Vater und sprach: «Ich will nicht zeitlebens untätig auf unserer Burg sitzen, sondern mich mit tapferen Helden im Kampfe messen.» Und als sein Vater fragte, wohin er reiten wolle, antwortete Hildebrand: «Nach Bern zu König Dietmar, denn er ist der mächtigste König, und an seinem Hofe leben die stärksten Recken.» Der Herzog lobte den Entschluss seines Sohnes und rüstete ihn gleich für die Fahrt. Dann nahm Hildebrand Abschied und ritt nach Bern. König Dietmar empfing ihn mit großen Ehren, und bald setzte er ihn zum Erzieher und Waffenmeister über seinen Sohn Dietrich, der damals gerade fünf Jahre alt war. Viele Jahrzehnte blieb Hildebrand Dietrichs Waffenmeister, und niemals sah man eine treuere Freundschaft zwischen zwei Männern. Eines Tages ritten Dietrich und Meister Hildebrand zur Hirschjagd. Gerade hatten sie ein schönes Tier aufgestöbert und wollten es verfolgen, als Dietrich plötzlich einen Zwerg im Dickicht sah. Blitzschnell riss er sein Ross herum, und ehe der Zwerg noch in seine Höhle schlüpfen konnte, hatte er ihn gepackt und aufs Pferd gehoben. Ein guter Fang war ihm gelungen, denn kein anderer als Alberich, der kunstfertigste Schmied aller Zwerge, zappelte in seinen Händen. «O, Herr,» jammerte der Zwerg, als Dietrich ihn festhielt, «lasst mich frei, und ich werde Euch den Weg zu größeren Reichtümern zeigen, als Ihr je gesehen habt. Nicht weit von Dietrich von Bern
Deutsche Sagen und Legenden 6 hier haust der Riese Grim mit seiner Frau Hilde, die einen gewaltigen Schatz hüten. Wenn Ihr beide besiegt, gehört er Euch. Auch besitzen die Riesen das Schwert Nagelring. Nie hat ein Held ein besseres und schärferes Schwert geführt; ich selbst habe es geschmiedet. Zwar hat der Riese die Kraft von zwölf Männern, und seine Frau ist gewiss noch stärker, doch ich will Euch das Geheimnis verraten, wie Ihr die Riesen besiegen könnt: Nur wer das Schwert Nagelring besitzt, kann sie töten. Das aber ist eine größere Tat und wird Euch mehr Ruhm bringen, als wenn Ihr mich erschlagt.» Dietrich ließ sich aber von Alberichs Bitten nicht erweichen, sondern antwortete: «Niemals entkommst du mir, es sei denn, du schwörst zuvor, mir heute noch das Schwert Nagelring zu verschaffen und mir den Weg zu den Riesen und ihren Schätzen zu zeigen.» Und erst als Alberich geschworen hatte, ließ Dietrich ihn los. Am Abend rasteten Dietrich und Meister Hildebrand im Walde und warteten auf Alberich. Endlich kam er, brachte das Schwert und sagte zu Dietrich: «Dort drüben ist die Höhle, in der die Schätze liegen, von denen ich sprach, und man wird Euch zu den größten Helden zählen, wenn Ihr sie in Euren Besitz bringt. Mich aber sollt Ihr nie mehr wiedersehen.» Damit war der Zwerg spurlos verschwunden. Dietrich und Hildebrand zogen das Schwert Nagelring aus der Scheide und betrachteten es. Noch nie hatten sie eine schönere und schärfere Waffe gesehen. Dann banden sie die Helme fest, zückten die Schwerter und stiegen den Berg hinauf, bis sie die Höhle der Riesen erreichten. Mutig und
ohne zu zögern trat Dietrich hinein; Hildebrand folgte dicht hinter ihm. Kaum bemerkte der Riese Grim die Fremdlinge, als er nach seinem Schwert Nagelring greifen wollte. Aber er konnte es nicht finden. Alberich hatte es gestohlen. Voller Wut riss er einen brennenden Baumstamm vom Herdfeuer und schlug damit auf Dietrich ein. Im gleichen Augenblick packte die Riesin Hilde Meister Hildebrand und hielt ihn fest umklammert, dass er sein Schwert nicht führen konnte und zur Erde stürzte. So gewaltig stemmte sie sich gegen seine Brust, dass er beinahe die Besinnung verlor. Als Dietrich sah, dass sich sein Waffenmeister in höchster Gefahr befand, schlug er mit einem gewaltigen Schwertstreich dem Riesen den Kopf herunter. Dann sprang er Hildebrand bei, um ihn aus der Umklammerung zu befreien, und hieb die Riesin in zwei Stücke. Aber im Nu wuchsen die beiden Hälften wieder zusammen. Zum zweiten Mal schlug Dietrich zu, und auch diesmal ging es nicht anders. Da rief Hildebrand: «Tretet schnell zwischen die beiden Hälften, dann wird der Zauber der Riesin zerstört.» Beim dritten Schwertstich folgte Dietrich Hildebrands Rat, und nun gelang es ihm, die Riesin zu töten. Darauf luden sie alles Gold und Silber, das in der Höhle lag, auf ihre Pferde. Dietrich fand unter den Schätzen noch einen Helm, der war so kunstvoll geschmiedet, dass er jedem Schwerthieb standhielt. Die Riesen hatten den Helm zu ihrem kostbaren Besitz gezählt und ihm sogar ihren Namen gegeben. Deshalb hieß der Helm Hildegrim. Von nun an trug ihn Dietrich in allen Kämpfen, die er noch zu bestehen hatte. Dietrich von Bern
Deutsche Sagen und Legenden 8 Übungen 1. Setzen Sie statt Punkte passende Präpositionen und Verben ein: … dem Tod des Vaters erhielt Dietmar das Lampartenland. … einigen Jahren wurden ihm zwei Söhne … Dietrich …. der ältere … ihnen. Bei Herzog von Garten … der Sohn, der Hildebrand … Einmal … Hildebrand … seinen Vater und erklärte, dass er … Bern ziehen wollte und … Hofe des Königs Dietrich bleiben. 2. Geben Sie Synonyme zu folgenden Wörtern: blitzschnell, gewaltig, erschlagen, freilassen, der Recke, töten, im Nu. 3. Finden Sie im Text folgende Wörter und Wortgruppen, übersetzen Sie sie ins Russische und bilden Sie Sätze damit: стеречь, прощаться с кемлибо, отпускать на свободу, совершить подвиг, оружейник, меч, прежде, терять сознание, последовать чьемулибо совету. 4. Wem gehören folgende Aussagen und unter welchen Umständen wurden sie gesagt? O Herr, lasst mich frei. Tretet schnell zwischen die beiden Hälften. Ich will mich mit tapferen Helden im Kampfe messen. Mich aber sollt Ihr nie mehr wiedersehen. Niemals entkommst du mir. 5. Übersetzen Sie ins Deutsche den Absatz. Bestimmen Sie die Zeitformen der Verben. Stellen Sie die Verben in Präsens und Perfekt: Der Herzog lobte den Entschluss seines Sohnes und rüstete ihn gleich für die Fahrt. Dann nahm Hildebrand Abschied und ritt nach Bern. König Dietmar empfing ihn mit großen Ehren, und bald setzte er ihn zum Erzieher und Waffenmeister über seinen Sohn Dietrich, der damals gerade fünf Jahre alt war.
6. Bauen Sie folgenden Satz um. Stellen Sie ein Modalverb statt dieser Infinivgruppe: Dann sprang er Hildebrand bei, um ihn aus der Umklammerung zu befreien. 7. Nennen Sie alle Steigerungsstufen der Adjektive und bilden Sie Sätze damit: stark, groß, hoch, bald. 8. Beantworten Sie folgende Fragen zum Text: Was machte König Dietwart, als er seinen nahen Tod fühlte? Was bekam jeder der Söhne geerbt? Wodurch wurde Hildebrand berühmt? Wen entdeckten Dietwart und Hildebrand in einer Höhle? Was erzählte ihnen der Zwerg? Was bekamen sie von Alberich und unter welcher Bedingung? Wie gelang es ihnen, die Riesen zu besiegen und was haben sie erkämpft? 9. Bilden Sie Dialoge zwischen: Hildebrand und Dietrich; Hildebrand und seinem Vater; Dietrich und Alberich. 10. Geben Sie den Inhalt des Textes im Namen von a) Hildebrand, b) seinem Vater, c) Dietrich und d) dem Riesen Grim wieder. Dietrich von Bern
DIETRICHS VERTREIBUNG Als König Dietrich nach einer Schlacht wieder nach Bern zurückgekehrt war, hätte er gern alle Recken, die ihm Land und Ehre hatten retten helfen, belohnt. Aber der Krieg hatte die Schatzkammern geleert, und alle Reichtümer, die Dietrich von seinem Vater ererbt hatte, waren aufgebraucht. Als Bertram von Pola von Dietrichs Sorgen erfuhr, sprach er zu ihm: «Macht Euch wegen Gold und Silber keine Sorgen. Ich will Euch so viel davon geben, dass fünfhundert Saumtiere daran zu tragen haben. Lasst das Gold holen, wann immer Ihr wollt.» Groß war Dietrichs Freude, als er das hörte, und er bestimmte sofort sieben Recken, die mit Bertram nach Pola reiten sollten. Mit ihren Saumtieren machten sie sich auf den Weg. Aber Dietrichs Feind Ermanerich hatte durch seine Kundschafter von dieser Reise erfahren. Er ließ Witege, den stärksten seiner Helden, rufen und sprach zu ihm: «Acht Recken Dietrichs von Bern sind unterwegs, um einen großen Goldschatz zu ihm zu bringen. Ich muss verhindern, dass sie Bern erreichen. Deshalb gebe ich dir fünfhundert bewaffnete Männer und setze dich zu ihrem Anführer. Erbeute den Schatz und bringe Dietrichs Recken gefangen zu mir.»